Was ist Reissirup?
Reissirup entsteht durch die enzymatische Spaltung von Reisstärke. Dabei werden die komplexen Kohlenhydrate in Glucose und Maltose umgewandelt. Das Ergebnis ist ein goldgelber, dickflüssiger Sirup mit einer milden Süße und einer leicht malzigen Note. Aufgrund seiner Konsistenz ist er vielseitig beim Kochen und Backen einsetzbar.
Nährwerte pro 100 g Reissirup: *
Kalorien: ca. 1348 kJ / 310 kcal
Fett: ca. <0,5 g
davon gesättigte Fettsäuren: <0,1 g
Kohlenhydrate: ca. 79 g
davon Zucker: ca. 53 g (v. a. Glucose und Maltose)
Ballaststoffe: ca. <0,5 g
Eiweiß: ca. <0,1 g
Salz: 0 g
(*Die Nährwerte variieren je nach Hersteller.)
Einfluss auf den Blutzuckerspiegel
Reissirup besteht hauptsächlich aus Glucose und Maltose, wodurch er einen hohen glykämischen Index (GI) aufweist. Ein hoher GI ist mit einem schnellen Anstieg des Blutzuckerspiegels verbunden, was zu einer stärkeren Insulinausschüttung führt. Daher wird Reissirup für Personen, die ihre Blutzuckerwerte stabil halten möchten, nur in kleinen Mengen empfohlen. Für Menschen mit einem aktiven Lebensstil kann er als kurzfristige Energiequelle genutzt werden.
Empfohlene Menge und Verwendung: Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) empfiehlt, dass zugesetzte Zuckerarten, einschließlich Reissirup, nicht mehr als 10 % der täglichen Energiezufuhr ausmachen sollten.
Praktische Mengenempfehlungen
Täglich: Eine moderate Menge von maximal 30–50 g Reissirup pro Tag für Erwachsene (entspricht etwa 2–3 Esslöffeln), abhängig von der Gesamtzucker-Aufnahme.
Beim Backen: Reissirup kann beim Backen als Alternative zu herkömmlichen Zucker verwendet werden. Beachtet werden sollte allerdings, dass die Süßkraft geringer ist und die Flüssigkeitsmenge im Rezept leicht reduziert wird. Die sirupartige Konsistenz sorgt für eine angenehme Feuchtigkeit in Backwaren.
Vorteile von Reissirup
- Fructosefrei: Geeignet für Menschen mit Fructoseintoleranz.
- Milde Süße: Unaufdringlicher Geschmack, der sich gut mit anderen Süßungsmitteln kombinieren lässt.
- Natürlich gewonnen: Keine chemischen Zusatzstoffe oder künstlichen Verarbeitungsmethoden.
- Vegan und glutenfrei: Für verschiedene Ernährungsformen geeignet.
- Angenehme Konsistenz: Lässt sich leicht verarbeiten und verleiht Backwaren eine feuchte Struktur.
- Gut kombinierbar: Unterstützt andere Süßungsmittel in Rezepten.
Kritische Aspekte und wissenschaftliche Einordnung
- Hoher glykämischer Index: Wissenschaftliche Untersuchungen zeigen, dass eine langfristig hohe Aufnahme von hochglykämischen Lebensmitteln mit einem erhöhten Risiko für Insulinresistenz und Typ-2-Diabetes in Verbindung gebracht wird.
- Weniger süß als Zucker: Um eine vergleichbare Süße zu erreichen, muss oft eine größere Menge verwendet werden.
- Nicht automatisch gesünder: Trotz natürlicher Gewinnung enthält Reissirup hauptsächlich Zucker und sollte daher bewusst konsumiert werden.
Fazit: Reissirup in Maßen genießen und von seinen Vorteilen profitieren
Reissirup bietet eine fructosefreie und gut verträgliche Alternative zu herkömmlichem Zucker, insbesondere für Menschen mit speziellen Ernährungsbedürfnissen. Seine milde Süße und seine angenehme Konsistenz eignen sich für Backwaren und Getränke.
Allerdings sollte beachtet werden, dass er trotz seiner natürlichen Herkunft eine erhebliche Menge an Zucker enthält und einen hohen glykämischen Index aufweist. Dies kann sich bei übermäßigem Konsum auf den Blutzuckerspiegel auswirken. Daher empfiehlt es sich, Reissirup maßvoll und im Rahmen einer ausgewogenen Ernährung zu genießen. Wer ihn bewusst einsetzt und mit anderen Süßungsmitteln kombiniert, kann von seinen positiven Eigenschaften profitieren, ohne die Nachteile eines übermäßigen Zuckerkonsums in Kauf zu nehmen.