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Selbstliebe und wertvolle Verbindung – der unterschätze Treiber unserer Gesundheit

Wenn man einen Schritt zurücktritt und unsere Gesellschaft und Welt oberflächlich anschaut und diese anhand vieler Werte misst, die uns beigebracht werden, welche angeblich glücklich machen sollen - sollte eigentlich alles gut sein. Der Großteil der westlichen Welt lebt im „Reichtum“, hat Zugang zu einem Gesundheitssystem, geht einer meist selbst gewählten Aufgabe nach, hat etwas Freizeit, die oftmals mit „Freunden“ verbracht wird und kann sich von Zeit zu Zeit eine kleinen oder größeren Traum erfüllen. Schaut man unter die Oberfläche und in Statistiken, die in Zahlen ausdrücken, wie es um unsere mentale und körperliche Gesundheit steht, dreht sich das Bild sehr, sehr schnell. Denn die Anzahl an glücklichen, gesunden Menschen nimmt ab.

„Disconnect“ von uns selbst und anderen

Wir sind durch soziale Medien, What´s App und Co so stark vernetzt wie nie zuvor. Unsere bewussten, tiefen Verbindungen im Geiste dagegen verkümmern mehr und mehr. Das ist ein trauriger Fakt.
Soziale Medien können positives bewirken, aber ohne Bewusstsein schaffen sie Pseudo-Verbindungen und treiben uns oftmals in unsere tiefen Ängste und Glaubenssätze „nicht gut genug“ zu sein. Denn wir schauen uns tagtäglich inszenierte Geschichte von makellosen Menschen an, die in unseren Augen glücklich sind und scheinbar alles haben.
Gepaart mit gesellschaftlichen Vorgaben, die als erstrebenswert und wertvoll gelten: Stärke, Ehrgeiz, Reichtum, Anerkennung, Erreichen/Leisten, Perfektion – ist dies ein hervorragendes Rezept, die Verbindung zu uns selbst zu verlieren. Diese wird uns förmlich abtrainiert und wir setzten uns selbst eine Maske auf. Ein Versteckspiel und die Angst, unsere wundervolles, unperfektes, wahres, liebenswertes Ich zu zeigen, beginnt.

Viele stehen im Leben und in ihren Beziehungen, wie in einer voll gefüllten Bahnhofshalle, umgeben von Menschen und sind doch alleine. Ohne tiefe Verbindung zu anderen und verlassen von sich selbst.
Was im Außen nicht so tragisch zu sein scheint bekommt eine große Tragweite, wenn man in unser evolutionäres Erbe anschaut. Unserer immer noch vorherrschende innere Programmierung ist darauf aus das wir überleben. In der Geborgenheit eines „Stammes“ war das Überleben im Laufe der Evolution sehr viel wahrscheinlicher.
Wir sind soziale Lebewesen und überleben nicht nur in der richtigen Umgebung, wir erblühen. Die Realität ist eine andere wir stehen heute oftmals verloren, alleine auf weiter Flur, ohne den Glauben an uns selbst – das ist toxisch und schadet unsere Gesundheit.

Menschen mit guten Verbindungen sind gesünder

Zahlreiche Studien bestätigen: Menschen, die mehr alleine sind, als sie es sein möchten haben ein deutlich höheres Risiko (chronisch) krank zu werden. Ebenso sind zahlreiche, messbare Parameter, welche die Gesundheit eines Menschen abbilden, schlechter.
Auch die Wahrnehmung von (chronischen) Schmerz ändert sich bedeutend, wenn sich Menschen einsam oder glücklich fühlen.

In einer große Studie der Harvard Universität, die in den 40er Jahre begonnen wurde und 724 Männer über den Verlauf von 75 Jahren beobachtet hat, zeigt deutliches und eindeutiges Fazit in Bezug auf die Faktoren, was zu einem glücklichen und gesunden Leben beiträgt:

  •  Menschen mit tiefen Verbindungen zu Familie und Freunden sind gesünder, glücklicher und leben länger
  • Die Menschen, die mit 50 Jahren am glücklichsten waren, waren mit 80 am gesündesten
  • Positive Verbindungen schützen von allem das Gehirn vor dem Altern. Erinnerungsfähigkeit, Schnelligkeit und Denkvermögen profitieren immens.

Andere Studie zeigen, das unser Sozialleben und unsere Verbindungen einen grösseren Einfluss auf unsere Gesundheit haben und eine bessere Vorhersage des Verlaufs der Gesundheit liefern als Bewegung, BMI, Alkohol und Zigarettenkonsum.

Die Basis für tiefe Verbindungen ist Selbstliebe und achtsames (Selbst)Mitgefühl

Da ich der festen Überzeugung bin, das wir keine tiefen Verbindungen zu anderen aufbauen können, wenn wir keine liebevolle Verbindung zu uns selbst haben. Möchte ich meine Geschichte mit dir teilen.
Ich habe in meinem Leben mit der Herausforderung wahre Verbindungen zu schaffen und sie zuzulassen, eine langen Weg hinter mir. Denn ich kam als hochsensibles Kind auf die Welt. Ich fühlte mich von der Welt sehr schnell unverstanden – die gelebten Werte um mich herum waren so anders als das, was ich im Inneren spürte. Meine Welt war hoch emotional, voller Empathie und Mitgefühl für alles um mich herum und zu Beginn auch für mich selbst. Doch mir wurde schnell gezeigt, dass dies in dieser Welt gefährlich ist. Und es dauerte nicht lange, bis ich all dies als Schwächen identifizierte, mich später sogar dafür verachtetet und aus Scham und Schutz eine große Wand „hochzog“.
Um mich für das Leben zu wappnen und in der besten Absicht wurde ich mit einiger Härte erzogen. Natürlich sollte ich das in meinem Leben erreichen, was die Gesellschaft als „glücklich“ bezeichnet.
Dennoch führte mich dies immer weiter von meiner Intuition und der Verbindung zu mir selbst weg – ich konnte meine wirklichen Bedürfnisse nicht mehr länger „hören“ oder spüren. Zudem war das Wohlbefinden anderen wichtiger. Ein Beispiel, über das ich heute schmunzeln kann ist das ich mich früher dafür entschuldigte, wenn mir jemand aus Unachtsamkeit auf den Fuß trat oder am Bahnhof anrempelte, weil ich im Weg stand.
Ich wurde dennoch zu einer ehrgeizigen, erfolgreichen Kämpferin, die sich Ziele setzten konnte und diese erreichte. Wie ich mich dabei fühlte? Verloren, unverstanden und oft verzweifelt. Und ich überforderte mich extrem oft, was zu meiner mehrjährigen chronischen Krankheit führte.
Das sanfte, emotionale, emphatische Ich lebte immer noch in mir, aber durch meine äußere Härte und die Verachtung für mich selbst zog ich oft herausfordernde Dinge in mein Leben, die zu meiner Meinung und Gefühl über mich passten. Menschen inklusive mir selbst behandelten mich oft sehr unsensibel gemäß meiner äußeren Maske. Dies verletzte mich sehr und gleichzeitig konnte ich keine Menschen, die mir Wertschätzung und Liebe zeigten, wirklich an mein Innerstes lassen, da ich mich niemals liebenswert und wertvoll fühlte. Sondern von Grund auf falsch.
Im Jahr 2019, nach meiner chronischen Krankheit, folgte ich einem inneren Ruf und machte mich auf den Weg, der sich später als mein Weg zur Selbstliebe herausstellte. Es war eine heftige Reise mit unzähligen auf und abs, unglaublich vielen Erkenntnissen, Wahrheiten und fantastischen Begegnungen mit wundervollen Menschen.
Ich stehe an einem Punkt, an dem ich mich für keine meiner Emotionen verurteile, vielmehr nehme ich sie wahr und schaue sie mir vorurteilslos an. Ich schäme mich nicht – weder für meinen Weg noch für mein Selbst und kann mich liebevoll behandeln. Da ich mich bedingungslos als wertvoll und liebenswert erachte. Nichts auf diese Welt kann den Respekt für mich selbst und die Liebe, die ich für mich empfinde, brechen – denn ich weiß endlich wer bin.
Dies ist die absolute Basis für eine ehrliche, aufrichtige Kommunikation und tiefe Verbindungen mit nahestehenden Menschen, ohne Angst vor den Konsequenzen sich verletzlich zu zeigen.

Was hilft auf dem Weg zu mehr Selbstliebe?

Es ist schwer, hier einen einheitlichen Weg zu finden, denn wir kommen alle aus unterschiedlichen Situationen und habe Glaubenssätzen, die aus unterschiedlichen Erlebnissen resultieren.
Dennoch gibt es einiges, das ich dir mitgeben möchte:

Geduld und Bewusstsein

Wenn du dich weiter oben erkannt hast, sei verständnisvoll und geduldig mit dir. Der Weg zu mehr Verbindung und Selbstliebe ist meist ein längerer, aber stetiger. Er startet mit Bewusstwerdung und Selbstbeobachtung – du bist nicht deine Gedanken – du bist der/diejenige, der/die die Gedanken beobachtet.

Mut & Hilfe

Hab keine Angst hinzuschauen, sei mutig für dich! Auf der anderen Seite der Angst ist alles was du von Herzen verdienst. Wenn du Begleitung beim „Hinschauen“ brauchst oder traumatische Erlebnisse aufzuarbeiten hast suche dir einen Menschen/Therapeuten dem du vertrauen kannst. Und auch dann: sei geduldig, es passiert nicht von einem auf den anderen Tag.

Nicht Aufgeben

Gib bei Rückschlägen nicht auf. Es ist ok zu stolpern und auch hinzufallen. Du wirst wieder aufstehen und weiterlaufen! Sei auch hier verständnisvoll für dich… das passiert und es ist keine Schande!

Vertrauen & Umgang mit Kritik

Bleibe achtsam. Du darfst dich liebevoll kritisieren, wenn es zielführend und berechtigt ist.
Glaub und vertraue deinem Weg und lass dich von außen nicht verwirren.
Andere Menschen oder die Gesellschaft müssen deinen Weg nicht verstehen. Es ist dein Weg und keiner kann diesen in der Tiefe beurteilen, denn niemand steckt in deinem Körper und niemand hat die Emotionen so gefühlt, wie du sie gefühlt hast.
Und vergiss nicht – Kritik ist oft ein Ausdruck eigener Unzulänglichkeiten des Gegenübers oder die Verteidigung der inneren Balance. Denn nichts stört das zwanghafte Gleichgewicht, andere Menschen mehr als „Bewusstsein“ oder ein „erwachender“, hinterfragender Mensch. Prüfe Kritik und nehm sich an, verarbeite sie oder lass sie gehen.

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