Was hat der Puls beim Training damit zu tun, ob ich danach eine Pizza essen darf?!

Zusammenfassung

Welcher Makro zur Energieherstellung verwendet wird ist Abhängig von: Intensität, Dauer, Sauerstoffverfügbarkeit, Makro-Verfügbarkeit

  • Umso höher der Puls im Durchschnitt ist, desto mehr Kalorien werden verbrannt
  • Ein höherer Puls wird anteilig mehr „Kohlenhydrate“ verbrennen.
  • Dennoch ist die Kalorienbilanz ausschlaggebend

Um die „Pizza-Frage“ zu beantworten, müssen wir etwas weiter ausholen.
Der menschliche Körper ist kompliziert und so ist seine Energiebereitstellung auch. Daher werden wir uns mit einer groben, vereinfachten Vorstellung begnügen, die aber definitiv für ein gutes Fazit ausreicht, das im Alltag gut umsetzbar ist.

Unser Körper kann aus allen drei Makronährstoffen Energie produzieren.
In Ruhe oder bei einem normalen Maß an Bewegung (ohne Kaloriendefizit) sind Fett und Kohlenhydrate die Hauptakteure, Eiweiß spielt bei der akuten Energiebereitstellung eine eher untergeordnete Rolle.
Je nachdem wo die Makronährstoffe gerade im Speicher sind oder tendenziell frei verfügbar sind, nehmen sie verschiedene Gestalten an. So sind Kohlenhydrate und Fette im Blut/Plasma als Glukose und freie Fettsäuren verfügbar oder im Muskel/Fettgewebe als Glykogen und Triglyceride gespeichert.

Werden Kohlenhydrate und Fett immer gleichmäßig oder nach Verfügbarkeit/Übermaß verbraucht?

Nein, leider nicht. Der Körper verwendet immer den für ihn „besten“ Weg.
Welchen, hängt von verschiedenen Faktoren ab:

  • INTENSITÄT: Wie intensiv ist die Bewegung? Wieviel Energie muss in welcher Zeit bereit gestellt werden?
  • DAUER: Wie lange muss er die Bewegung aufrecht erhalten?
  • SAUERSTOFFVERFÜGBARKEIT: Schafft es der Organismus Sauerstoff in die Zellen zu transportieren? Ein trainierter Menschen schafft es, diesen Zustand länger aufrecht zu erhalten.
  • VERFÜGBARKEIT: Je nachdem wieviel von welchem Makronährstoff wo ist, präferiert der Körper natürlich den „leichteren“ Weg.

Eine gute Übersicht gibt diese Grafik einer Studie aus dem Jahr 2000. Hierbei wurden trainierte Frauen untersucht. Der Einfachheit nehmen wir die Y-Achse als Kalorienverbrauch und die x-Achse als Bewegungsintensität (für die Geeks: y= Kalorien/kg/Minute und x=VO2Max).

In Ruhe (25% – entspricht ca. 50 Schläge pro Minute) produziert der Körper ca. 80% der benötigten Kalorien aus Fett und 20% aus Kohlehydraten.
Durch den steigenden Kalorienbedarf erhöht sich bei der Energiebereitstellung bei 65 % vor allem der Verbrauch der Triglyceride im Muskel- und Fettgewebe und das Glykogen in den Muskeln. Die Summe der „Kohlehydrate“ und der „Fette“ sind ungefähr gleich.
Die deutlichste Veränderung sieht man bei 85%. Die Verbrennung der Triglyceride steigt nicht mehr prozentual an, freie Fettsäuren sinken sogar. Der Verbrauch von Muskelglykogen steigt linear und der Verbrauch der Glukose im Plasma steigt noch stärker. Hier überwiegt also die prozentuale „Kohlenhydrat-Verbrennung“


Ein hoher Puls heißt also, dass man eine große Ladung „Carbs“ verdient hat?


Jein. Man hat sie eher verdient, als bei einem gleich langen Training bei niedrigerem Puls. Aber es rechtfertigt keine riesen „Carb-Schlacht“. Denn die verbrauchten Mengen in den Muskel-Speichern, die wieder aufgefüllt werden müssen, sind kleiner als man denkt 😉
Die Muskeln können beim durchschnittlichen Menschen ca. 300 Gramm Glykogen speichern, die Leber ca. 150g.
Es gibt soweit keine Studie, in der nachgewiesen wurde, dass beim Krafttraining mehr als 40% des Muskelglykogens entleert wurden (bei einem Ironman ist das natürlich etwas anders) – sprich ca. 120g sind das Maximum, was wieder aufgefüllt werden muss.
Bei der Intensität, die ich in den meisten Fitnessstudios beobachte, können die meisten mit der Hälfte schon glücklich sein, folglich gehen wir von 60g aus.
Laut Studien ist das Glykogen der Leber nach ca. 90 Minuten mittlerem-intensiven Ausdauertraining aufgebraucht – dies ist ungefähr mit einem Krafttraining (wie oben beschrieben) vergleichbar. Nur liegt die Dauer des Krafttrainings meistens eher bei 45 Minuten.
So sind wir in der Summe bei ca. 135g Kohlenhydraten die ersetzt werden müssen!
Dazu kommt, dass der Körper auch selbst anfängt das Glykogen zu resynthetisieren – der Cori-Zyklus zwischen Muskel und Leber ist dafür verantwortlich.
Wenn man die Speicher mit Nahrungskohlehydraten füllen möchte, sollte man dies in den ersten vier Stunden nach dem Training tun.

Hab ich, wenn ich ich joggen gehe, weniger Carbs verdient als nach einem Krafttraining?


JEIN! Auch hier kommt es auf die Dauer und die Intensität/Pulshöhe an.
Läufst du zwar bei etwas niedriger Intensität, aber dafür 3 mal so lange, kann die Rechnung aufgehen. Oder machst du Zwischendurch Sprints, kann der Verbrauch deutlich höher ausfallen.

Fazit


Und was ist jetzt mit der Pizza?
Umso höher der Puls im Durchschnitt ist, desto mehr Kalorien wirst du verbrennen. Ein höherer Puls in den Spitzen wird anteilig mehr Kohlenhydrate verbrennen, als ein niedriger Puls. Da der Puls im Normalfall bei Kniebeugen höher ist, als bei halbherzigen Bizeps-Curls – und oftmals auch länger dauert – kannst du dir vorstellen, mit welcher Methode du schneller an die Pizza kommst 🙂

Bei der Beurteilung, ob die Pizza drin ist oder nicht, darf man natürlich nicht vergessen, dass die Verteilung der Makros eine kleinere Stellschraube ist und die viel größere Stellschraube das Thema Kalorienbilanz (Defizit oder Überschuss) und Stoffwechselgeschwindigkeit sind 😉

 

J Nutr Metab. 2010; 2010: 905612.
Published online 2010 Dec 6. doi: 10.1155/2010/905612
Interaction among Skeletal Muscle Metabolic Energy Systems during Intense Exercise
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Aerobic and Anaerobic Energy During Resistance Exercise at 80% 1RM
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Am J Physiol Endocrinol Metab. 2016 Sep 1;311(3):E543-53. doi: 10.1152/ajpendo.00232.2016. Epub 2016 Jul 19.
Liver glycogen metabolism during and after prolonged endurance-type exercise.
Gonzalez JT1, Fuchs CJ2, Betts JA3, van Loon LJ2.

Ho ho ho … Santas Porridge Cookies

Zutaten:

Zubereitung:

Die Zutaten mischen und so viel Mandelmilch hinzugeben, bis eine klebrige Konsistenz entsteht. Flache, gleichmäßige Kekse auf einem Backblech verteilen und bei 180°C im vorgeheizten Backofen 15-20 min goldbraun backen.

Aus Lower Carb mach High Carb: Süßes Bananenbrot aus unserer Backmischung

Denn direkt nach einer Einheit sind unsere Kohlenhydrat-Speicher in den Muskeln leer und der Körper ist bereit, die gelieferten Kohlenhydrate so schnell wie möglich genau dort hinzubringen wo sie gebraucht werden. Wenn du mehr zum Thema wissen willst – in unserem Blogartikel „Langsame und schnelle Kohlenhydrate? Gut gegen Böse? Oder doch ganz anders?“ erfährst du es!

Für alle Fans unserer glutenfreien Backmischungen, die für ihr Post Workout gerne ein paar mehr Kohlenhydrate hätten, haben wir eine perfekte Rezeptidee. Mach aus deinem Low Carb Brot – High Carb Brot! Dabei bleibt es natürlich glutenfrei und Bio.

Alles was du dazu brauchst, ist unser Banane Vanille Porridge und wie üblich Apfelessig und Wasser.

Probier es aus!

High Carb Brot mit Paleo Backmischung und Banane Vanille Porridge

Zutaten:

Zubereitung:

Die trockenen Zutaten in einer Schüssel vermischen. In einer anderen Schüssel heißes Wasser und Apfelessig mischen. Die trockenen Zutaten und die zerdrückte Banane nun in das Wassergemisch geben und gut umrühren. Aus dem Teig einen kleinen Laib oder Brötchen formen und bei 175°C Umluft ca. 60 min backen

High Carb Brot mit Lower Carb Backmischung und Banane Vanille Porridge

Zutaten:

Zubereitung:

Die trockenen Zutaten in einer Schüssel vermischen. In einer anderen Schüssel heißes Wasser und Apfelessig mischen. Die trockenen Zutaten nun in das Wassergemisch geben und gut umrühren. Aus dem Teig einen kleinen Laib oder Brötchen formen und bei 175°C Umluft ca. 60 min backen.

Tipp: Als besonderen Genuss können wir dir unsere Mandelcreme als Aufstrich empfehlen. Gesüßt mit Erythrit und dank Whey extra Proteine!

Oats & Protein: Muffins ohne Zucker

Und das liefert dir dir genau die richtige Energie nach einem harten Workout.
Außerdem lassen sich die Muffins problemlos einige Tage aufbewahren oder einfrieren. So hast du immer einen Ballaststoff- und proteinreichen Nachmittags-Treat zur Hand

Zutaten:

Zubereitung:

Backofen auf 195 °C vorheizen. Alle trockenen Zutaten in einer Schüssel mischen. Alle anderen Zutaten separat in einer anderen Schüssel mixen. Diese anschließend in die Schüssel mit den trockenen Zutaten geben und vermischen. Den Teig in ein mit Papierförmchen ausgelegtes Muffinblech geben. Im Ofen für 21 Minuten backen, anschließend die Ofentür nicht aufmachen, sondern ausschalten und die Muffins für weitere 10 Minuten im Ofen lassen. Die Muffins schmecken auch durchgezogen am nächsten Tag!

Wie werde ich leichter satt und bleib es auch?

Manche der folgenden Empfehlungen mögen lahm oder zu einfach klingen, so dass man vermuten könnte, dass sie nicht funktionieren. Weit gefehlt – wir empfehlen die einfachen Dinge zu probieren anstatt mit komplizierten Appetitzüglern oder anstrengenden Diäten anzufangen 😉

#1 Viel trinken, auch vor den Mahlzeiten … aber keine Kalorien

Es kann vorkommen, dass wir Durst als Hunger deuten. Um dieser Fehlinterpretation keine Chance zu lassen, lohnt es sich immer genug zu trinken – natürlich nichts kalorienhaltiges 😉
Wer vor den Mahlzeiten ein Glas lauwarmes Wasser trinkt, isst sehr wahrscheinlich weniger, da die Sättigung im Magen unter anderem durch das Volumen geregelt wird.

#2 Iss, wenn du noch nicht super hungrig bist

Wir haben es alle schon mal gehört: „Iss nur, wenn du hungrig bist“. Wir würden gerne etwas hinzufügen: „… aber warte nicht zu lang“. Denn wer richtig, richtig hungrig ist, wird schneller essen und dabei den optimalen Sättigungspunkt verpassen oder überhaupt nicht richtig satt werden.

#3 Langsam essen

Unser System ist nicht das schnellste. Daher benötigt der Magen zwischen 15 und 30 Minuten um uns überhaupt zu signalisieren, dass wir bald satt sind.
Es lohnt sich also langsam zu essen oder Pausen einzulegen, dann können wir den Zeitpunkt der Sättigung richtig wahrnehmen.

#4 Fasten? Vielleicht …

Dieser Punkt ist stark typabhängig, du musst also ausprobieren zu welcher Gruppe du gehörst.
Es gibt diejenigen, die mit zunehmender Zeit beim Fasten weniger Hunger bekommen und diejenigen, die verdammten Hunger bekommen – was dann zu Punkt 2 führt.
Manchen hilft es, morgens 10 Mandeln zu essen, damit der Körper direkt ein Nährstoffsignal bekommt und nicht in Stress verfällt. So kann man länger ohne Hunger durchhalten. Für andere können die Mandeln der Kickstart zu einem durchgehenden Hungergefühl sein.

Grundsätzlich sind die meisten „Fasten-Konzepte“ genetisch bedingt für Männer leichter zu verkraften und lösen im Körper weniger Stressreaktionen aus.

#5 Begib dich nicht in „Gefahr“, wenn du hungrig bist.

Die meisten kennen es und doch achten wir zu wenig darauf.
Wenn wir hungrig einkaufen, endet das meistens in einem Disaster …
der Wagen ist doppelt so voll und halb so gesund 😉
Die Stichworte heißen aufmerksam sein und vorplanen.

Auch in anderen Situationen ist es ähnlich. Kommen wir nach dem Training an der Imbissbude vorbei und können vor lauter Hunger nicht wiederstehen? Die einfache Lösung: ein gesunder Snack direkt nach dem Training als Belohnung – denn nach der Anstrengung und da wir „leer“ sind, kann es jede Banane mit dem Schokoriegel aufnehmen.

Während einer Reise werden wir so hungrig und suchen kopflos einfach nach etwas das unseren Magen füllt? Mit Tupperdosen reisen ist nicht so deins? Es geht anders: Nüsse, gesunde Riegel oder Trockenfleisch sind hier nur ein paar Beispiele.

#6 Heißhunger? So wird’s besser …

Wenn wir Heißhunger bekommen ist das meist ein Signal des Körpers, dass etwas nicht stimmt oder ihm etwas fehlt: Nein, kein Essen.
Hier sind ein paar typische Fälle und mögliche Lösungsansätze

Salziges / Deftiges: Durst oder Mineralstoffmangel (z.B. bei Stress)
Lösung: Ein Glas Wasser mit einem halben Teelöffel Himalaya- oder Steinsalz

Süßes: Instabiler Blutzucker
Lösung: ein Teelöffel Kokosöl sendet gute Sättigungssignale, befriedigt etwas und hält den Stoffwechsel konstanter

Schokolade: Magnesiummangel (aber auch Stress, da der Genuss von Schokolade Glückshormone ausschüttet)
Lösung: Magnesiumsupplementierung und Entstressen (leichter gesagt als getan 😉)

Im Gegensatz zu wirklichem Hunger gehen Gelüste nach 15–30 Minuten vorbei. Es lohnt sich also, stark zu bleiben und sich seine Ziele vor Augen zu halten … dann ist es möglicherweise gleich vorbei.

#7 Ausreichend Schlafen

Wenn wir zu wenig schlafen und zu spät ins Bett gehen, „stehen“ unsere Hormone bzw. unsere Insulinsensitivität am nächsten Tag schlecht. Wir haben mehr Hunger, sind weniger satt und essen somit meistens mehr.

#8 Ballaststoffe machen satt

Nahrungsmittel mit vielen Ballaststoffen zu essen ist grundsätzlich eine gute Idee. Sie sorgen für eine gute Verdauung und der Blutzuckerspiegel steigt bei kohlenhydratreichen Mahlzeiten langsamer an. Das ist der Grund warum wir nach den Mahlzeiten länger satt bleiben. Aber warum wir in erster Linie mit Ballaststoffen schneller satt werden und wahrscheinlich weniger essen, ist auf das Sättigungsprinzip zurück zu führen. Beim gesunden Menschen meldet der Magen dem Gehirn die effektivsten Sättigungsimpulse, wenn er Nährstoffe und eine Ausdehnung wahrnimmt. Daher ist Brokkoli ein perfektes Lebensmittel – es ist nährstoff- und ballaststoffreich.

Nicht ganz so effektiv wie der Brokkoli, aber auch eine Hilfe: ein Glas Wasser mit zwei Esslöffeln Flohsamenschalen zwischen oder vor den Mahlzeiten. Hier wird ein gutes Volumen aufgenommen ohne viele Kalorien, ein kleiner Sättigungs-Trick.

Allen ein gutes Gelingen … bleibt dran – es geht!

Leckere, gesunde Cranberry-Schoko-Health-Cookies

Zutaten und Zubereitung der Health-Cookies

Mische alle Zutaten in einer Schüssel zu einem Teig. Forme je nach gewünschter Größe zwischen 6 und 12 Cookies und setzte diese auf ein Blech mit Backpapier. Die Cookies werden in 15 min bei 170°c zu goldgelben Leckerbissen gebacken.

Guten Appetit – und nicht alle auf einmal ! ⭐️

11 Pluspunkte für die Blaubeere, dein Superfood & kleiner Helfer im August

Unser liebstes regionales Superfood im August ist die Blaubeere. Was diese kleinen Super-Kügelchen so besonders und wertvoll für uns macht, erfährst du heute in unserem Blog-Artikel.

Viele der umfassenden positiven Auswirkungen auf unsere Gesundheit gehen auf die große Menge an Phytonährstoffen in Blaubeeren zurück. Sie wirken überwiegend als antioxidative und anti-entzündliche Stoffe.
Blaubeeren haben mit den höchsten ORAC (Maßeinheit für die antioxidative Kapazität) im gesamten Frucht- und Gemüsereich.

Die Liste der unaussprechlichen sekundären Pflanzenstoffe ist lang. Wir wollen uns heute auf die zwei wichtigsten beschränken: die Anthocyane, sie geben der Blaubeere ihre tolle, lila-blaue Farbe und die Gallussäure, ein wahrer Wunderstoff.

An Blaubeeren ist besonders, dass sie nicht in einem speziellen Bereich helfen, sondern systemisch vom Herz-Kreilaufsystem angefangen, über unser Gehirn, und in jeder einzelnen Zelle.

1 … haben ein tolles Verhältnis Kalorien vs. Nährstoffe

Kaum ein Nahrungsmittel ist so voll gepackt mit Nährstoffen, bei gleichzeitig niedriger Anzahl an Kalorien.

Auf 100g haben sie gerade mal 57 Kalorien, bei 9,7 mg Vitamin C (16% des Tagesbedarfs), 19 µg Vitamin K (24%), 0,33mg Mangan (16%) und zahlreichen weiteren Mikronährstoffen.

2 … helfen bei der Zerstörung von Krebszellen

Bei der Zerstörung von Krebszellen spielt das Antioxidant, die Gallussäure eine große Rolle. Sie hilft den programmierten Zelltod (Apoptose) wieder einzuleiten, der normalerweise von Krebszellen überschrieben wird. Die Apoptose ist als Schutzmechanismus des Körpers eingerichtet, um sich gegen zu schnell vermehrende Zellen zu wehren.

Exkurs „Was sind oxidativer Stress & Antioxidantien?“

Ständig hört man wie schlecht oxidativer Stress ist und dass wir Antioxidantien benötigen. Aber was ist das eigentlich? Von oxidativem Stress spricht man, wenn es im Körper ein Übermaß an reaktiven Sauerstoffverbindungen (Freie Radikale) gibt. Einfacher gesagt: Sauerstoffverbindungen denen ein Elektron weggenommen wurde und sie deshalb nicht mehr „komplett“ sind. Diese Art von freien Radikalen entstehen ganz natürlich bei unserer Atmung und Energiegewinnung im Körper. Viele Arten von Stress erhöht die Bildung von freien Radikalen. Aber auch in unserer Umwelt gibt es massenhaft freie Radikale, die aus Sauerstoff und andern Stoffen entstehen können – Abgase oder Zigarettenrauch, sind hier nur ezwei Beispiele.
Im besten Fall kann unsere Körper diese aggressiven Sauerstoffverbindung zum größten Teil unschädlich machen. Das passiert mit Hilfe von verschiedenen Stoffen, die antioxidativ wirken. Diese geben den Radikalen entweder ihr fehlendes Elektron zur Entspannung der Situation zurück oder sie beruhigen es indem sie sich opfern und mit ihm eine Verbindung eingehen. Wenn die unvollständigen Sauerstoffverbindungen nicht ausgeglichen werden, reagieren sie sich an anderer Stelle ab und bedienen sich an Zellen, DNA, Enzymen oder was ihnen sonst noch über den Weg läuft. Die Opfer werden geschädigt und im schlimmsten Fall unbrauchbar.

Die Summe der einzelnen kleinen Schädigungen sind einer der Haupttreiber des Alterns und können über die Zeit zu einer Vielzahl von Erkrankungen führen.
„Ich will keine freien Radikalen“ … warum du sie doch brauchst? Ganz einfach – die kleinen Chaoten sind in entsprechenden Dosen nützlich. Unsere Helferzellen produzieren diese beispielsweise absichtlich bei unserer Immunabwehr. Denn hier wirken sie genauso rücksichtslos gegen Viren und holen sich ihren fehlenden Teil zurück und zerstören diese.

Antioxidantien sind ein bisschen wie die Streitschlichter unserer Zelle.
In den meisten Fällen wird das Wirkungsprinzip mit Hilfe der Radikalfänger erklärt … ein Antioxidant gibt ein Elektron ab und neutralisiert das freie Radikal. Aber wie erwähnt, gibt es auch die Antioxidantien die sich opfern.
Man nennt sie Reduktionsmittel. Da sie sehr schnell und gerne mit dem Sauerstoff reagieren, werden sie auch in der Lebensmittelindustrie zur Haltbarmachung eingesetzte. Ein prominentes Beispiel ist die Ascorbinsäure (Vitamin C). Sie verhindert das der Sauerstoff mit dem eigentlichen Lebensmittel ein Bindung eingeht und es beschädigt.

Es gibt verschiedene Antioxidantien, die im Körper hergestellt werden können, sie tauchen in verschiedensten Formen auf. Sehr wichtige Vertreter sind hier Gluthation, eine Verbindung aus drei Proteinen und das Co-Enzym Q10. Wieviel wir davon bilden können, ist von verschiedenen Faktoren abhängig. Sie reichen von der Genetik bis hin zur Frage, wieviele Baustoffe wir für die Bildung haben.

Antioxidantien die nicht in ausreichendem Maße im Körper gebildet werden können sind zum Beispiel Vitamin C, Betacarotin und Vitamin E. Diese müssen mit unserer Nahrung aufgenommen werden. Vor allem Obst und Gemüse sind hier ein sehr gute Quelle, da sie zusätzlich noch eine weitere Gruppe an Antioxidantien mitbringt, die Polyphenole.
Aber auch Nahrungsmittel wie Kaffee und Schokolade liefern eine gute Menge der kleinen Helferlein.

3 … schützen dein Gehirn

Im Allgemeinen sind Nervenzellen sehr anfällig für oxidativen Stress und benötigen daher den Schutz von Antioxidantien. Ein hochleistungsfähiges Organ mit einer extremen Dichte an Nervenzellen ist unser Gehirn.
Die Blaubeere hat einen hohen Anteil an Gallussäure, ein Antioxidant, das die Blut-Hirn-Schranke überwinden kann. Verschiedenen Studien haben gezeigt, dass die Säure das Gehirn vor freien Radikalen und somit vor Degeneration schützen kann.

Andere Studien, welche die Auswirkungen von Blaubeeren auf die kognitive Leistungsfähigkeit von älteren Menschen untersucht haben, kamen ebenfalls zu positiven Ergebnissen.
Einer von mehreren Mechanismen scheint zu sein, dass Blaubeeren helfen die Anzahl an Hitzeschockproteine, die im Alter weniger werden, im Gehirn zu erhöhen. Sie schützen normale Proteine unter Stress in ihrer intakten, funktionalen Struktur zu bleiben.

4 … machen dein Herz-Kreislauf-System stark

Ein großer Faktor für die Gesundheit unseres Herz-Kreislauf-System ist der Zustand der innerste Zellschicht unseres Lymph- und Blutgefäßsystems, auch Endothel genannt.
Ein wichtiges Kriterium ist hier die ausreichende und intakte Aktivität eines Enzyms namens eNOS, das dafür sorgt, dass Stickstoffmonoxid produziert wird. Dieses hemmt zahlreiche Prozesse, die für den Aufbau von Verengung unserer Gefäße (mit der Folge Artherosklerose) und Bildung von Blutgerinnseln verantwortlich sind. So schützt es zum Beispiel das LDL-Cholesterin vor der Oxidierung und Einlagerung in die Zellwand.
Blaubeeren können die Aktivität dieses Enzyms erhöhen und tragen somit zu deiner Gefäßgesundheit bei.

In einer Studie wurde gezeigt, dass die Oxidation des LDLs in übergewichtigen Menschen über eine Zeit von 8 Wochen mit Hilfe von 50 Gramm Blaubeeren am Tag um 27% gesenkt werden konnte. Hier spielen natürlich noch weitere Wirkungsweisen neben der eNOS-Aktivierung eine Rolle

5 … haben wenig effektive Kohlenhydrate und einen positiven Einfluss auf den Blutzuckerspiegel sowie die Insulinsensitivität

Die informierten Köpfe unter euch werden zum Thema Kohlenhydrate nun sagen: „Es gibt Beeren die eine bessere Kohlenhydrat-Bilanz aufweisen“
Ja, auf dem Papier stimmt das, dennoch haben Untersuchungen gezeigt, dass die Blaubeere trotz einem höheren Kohlenhydratgehalt andere Beerensorten zum Thema Blutzuckerspiegel und Verbesserung der Insulinsensitivität schlägt.

Einige Studien haben dies auf das hohe Maß an der antioxidativen Anthocyane und die Gallussäure zurückgeführt, welche die Aktivität der Glukosetransporter (GLUT4) in unsere Zellen steigert.

Grundsätzlich haben Blaubeeren in der Welt der Früchte wenig Kohlenhydrate und sind daher auch für Anhänger der Low-Carb-Ernährung geeignet.

6 … sind stark gegen Blasenentzündung

Die Flavonoide der Blaubeeren sind ein effektives Mittel gegen Blasenentzündung. Sie verhindern das sich E-Coli Bakterien in den Harnwegen absetzten und so zu Entzündungen führen.

7 … sind lecker auch mit Fructoseintoleranz

Bei einer Fructoseintoleranz (Malabsorption) können im Normalfall Früchte die ein Verhältnis von Glucose zu Fructose von 1:1 oder mehr haben gut vertragen werden.
Denn die Glucose fördert die Aufnahme der Fructose.
Blaubeeren haben das Verhältnis 1:1 und sind somit geeignet.

8 … wirken anti-viral und gegen Pilze

Auch hier ist es wieder die Gallussäure. Sie wirkt sowohl antiviral, als auch gegen Pilze. In verschiedenen Studien wurde die Effektivität gegen verschiedene Influenza-Stämme und gegen Candida nachgewiesen.

9… sind einfach mitzunehmen

Blaubeeren sind ein toller, unkomplizierter Snack für zwischendurch – auch unterwegs. Man muss sie nicht vorbereiten … einfach nur einpacken und geniessen. Zudem sind sie sehr befriedigend, wenn man mal Lust auf etwas Süßes hat.

10 … schützen deine Augen

Ein Teil unseres Auges, die Retina, ist sehr empfindlich gegenüber blauem Licht, das oxidative, also schädigende Prozesse auslöst. Vor allem das Licht von Bildschirmen hat einen hohen Blauanteil, aber auch das Sonnenlicht. Hier können ebenfalls die Antioxidantien der Blaubeere helfen, dies etwas abzumildern. Es sind vor allem die Gruppe der Carotinoide hervorzuheben – besonders das Lutein und Zeaxanthin.

11 … lassen deine Haare wachsen

Die Flavonoidgruppe der Anthocyane – wir erinnern uns … die für die schöne blaue Farbe verantwortlich sind … haben auch die Eigenschaft das Haarwachstum zu stimulieren. Aber keine Angst … es gibt keine blauen Haare.

… gut zu wissen:

  • Gefrorene Beeren haben noch die gleiche Menge Antioxidantien verglichen mit frischen Beeren
  • Bio Blaubeeren haben mehr Antiantioxidantien als konventionell angebaute
  • Wilde Blaubeeren haben doppelt so viele Antioxidantien, als kultivierte.

Im rohen Zustand  bleiben mehr Nährstoffe und Flavonoide erhalten.
Deshalb hier eines unserer Lieblings-Rezept von Paleo360.de & Kitchen Stories … mit „rohen“ Blaubeeren …  hier geht´s zur Anleitung … Yummi.