ZU STEFFI’S INSTAGRAM-ACCOUNT
Sim: Hallo liebe Steffi. Ich freue mich sehr dir heute ein paar spannende Fragen zu stellen, danke für deine Zeit.
Ich denke ein Großteil meiner Community kennt dich vermutlich noch nicht, deswegen stelle dich einfach mal ganz kurz vor: wer du bist, was du so machst und was dein Ziel grundsätzlich und auf Instagram sind.
Steffi: Sehr gerne – vielen Dank für die Einladung. Mein Name ist Steffi, Pseudonym auf Instagram, „Steffi and the Boys“. Weil ich neben meinem Mann auch noch drei kleine Jungs zuhause habe. Auf meinem Instagram-Account nehme ich euch mit durch unseren gesunden Alltag. Wir versuchen sowohl für uns, als auch für die Kinder, die Ernährung größtenteils gesund zu gestalten.
Mein Ziel ist es zu zeigen, dass es einen anderen Weg gibt als „Nudeln mit Tomatensoße“ am Abend und wie man dort hinkommen kann.
Sim: Was ist gesunde Ernährung für dich?
Steffi: Prinzipiell folgen wir eigentlich dem Paleo-Prinzip. Klar, gibt es auch mal kleine Ausnahmen. Wenn die Kinder auf Kindergeburtstagen sind oder so. Aber bei mir zu Hause gibt es immer zuckerfrei, immer glutenfrei und wir haben keine Kuhmilch – das kennen die Kinder nicht. Eier, Lachs und Avocado ist z.B. ein Frühstück, das sowohl wir essen, als auch unsere Kinder bekommen.
Sim: Das klingt jetzt sicher wie eine große Herausforderung und Wunschdenken für viele Eltern. Da ich deinem Account aber schon eine Weile folge und sehe wie spielerisch und mit Freude du dieses Ziel erreichst, bin ich gespannt ob du uns deine 3 wichtigsten Tipps verraten möchtest, um Kindern gesundes Essen nahe zu bringen?
Steffi: Also ich glaube, das Allerwichtigste ist, dass sie Spaß daran haben, Essen kennenzulernen. Dazu gehört Essen wirklich fühlen zu können – also mit den Händen essen auch mal damit zu spielen – das es Interesse weckt es auch mal zu probieren und vor allem nichts aufgezwungen zu bekommen.
Ich habe wenig Prinzipen und außen herum biete ich ihnen vieles an und lasse ihnen die Wahl.
Für mich ist das Allerwichtigste, dass sie zu jeder Mahlzeit Proteine zu sich nehmen, in welcher Form auch immer. Und bei allen anderen Sachen bin ich auch nicht so streng. Protein ist in meinen Augen der wichtigste Baustein für das Wachstum. Und dann ist es auch so, dass Sie dadurch gar keinen Heißhunger auf Süßkram oder so was haben. Superwichtig ist aber auch nicht zu verzweifeln, wenn es mal nicht klappt. Niemand ist perfekt.
Ein weiterer Punkt ist es vorzuleben. Sie haben einfach von Anfang an uns gesehen – was es so bei uns gibt und es auch immer wieder angeboten bekommen. So sind viele Menschen erstaunt wenn wir im Urlaub sind und meine Kinder beispielsweise schwarzes Tintenfisch-Risotto oder exotischere Sachen lieben. Sie kennen diese Gerichte ihr Leben lang und sind daran gewöhnt.
Eine weitere lustige Geschichte aus einem Urlaub: es gab eine Phase als mein ältester Sohn total auf Butter abgefahren ist… er ging zum Buffet und hat sich Butterwürfel geholt – worauf er im Hotel der „Butterboy“ genannt wurde. Es war seine Intuition und das was er in dieser Phase gebraucht hatte. Das ist für mich kein Problem.
Ich verstehe es auch sehr gut, wenn mein ältester Sohn früh morgens keine richtig feste Nahrung vor der Schule zu sich nehmen möchte. Ein guter Shake mit hochwertigem Protein, Banane und kleiner Portion Haferflocken hält ihn lange satt und er fühlt sich gut dabei.
Sim: Also zusammenfassend wären deine Tipps:
- Spaß am Essen haben und Neugierde wecken
- Wenig Regeln, Protein als wichtigsten Baustein einbauen (> gut für die Sättigung)
- Gesunde Ernährung vorleben und gerne auch „andere Dinge“ anbieten und die Intuition entscheiden lassen
Sim: Du stehst also hinter einer proteinreichen Ernährung für Kinder?
Steffi: Ja, ich halte nichts von der Mär, dass viel Protein für Kinder schädlich ist oder der Körper damit nicht umgehen kann. Mein Mann sagt immer sehr treffend: „Kinder sind auch nur kleine Menschen“ und bei ihnen funktionieren, die Mechanismen genauso wie bei uns. Essen wir eine Menge schneller Kohlenhydrate haben wir auch nach kurzer Zeit Hunger.
Sim: Wie steht’s du zum Thema Süßigkeiten?
Steffi: Also es gibt auch immer mal was „ungesundes Süßes“, aber das wird halt nicht „gehyped“. Es gibt es dann halt einfach. Ich finde man sollte da kein großes Ding daraus machen und sagen „Nee, das ist total ungesund und du bekommst das nicht“. Denn dann wird es wieder richtig „interessant“. Und es sollte auf keinen Fall eine Belohnung sein. Es gibt halt einfach mal ein Eis in der Stadt.
Wenn ich Zuhause etwas backe oder Süßes anbieten möchte – Kuchen, Kekse, Brownies – ist mir das wichtigste einen „Zucker-Rush“ bei den Jungs zu vermeiden, daher benutze ich keinen Industriezucker und stattdessen Ahornsirup. Wenn ich für uns alle etwas backe ist Erythrit natürlich auch eine tolle Alternative, die ich benutze.
Ich werde von vielen gefragt, ob ich meine Kinder low-carb ernähre – nach dem Motto, dass das schlecht wäre. Und meine Antwort ist „nein“. Ich ernähre sie nur sehr bewusst und versuche leere Kohlenhydrate/Zucker aus bereits genannten Gründen zu vermeiden. Aber auch bei uns gibt es mal Reis und glutenfreie Nudeln – die Voraussetzung ist, dass hochwertiges Protein auf dem Teller mit dabei ist, dann ist das kein Problem. Und rein Intuitiv greifen sie mehr zu Früchten, Melone, Beeren, wenn sie Kohlenhydrate möchten.
Sim: Kommen wir zum Thema „Spaß“ zurück. Versuchst du deine Kinder beim Kochen zu integrieren, haben sie Spaß daran?
Steffi: Oh ja, ich bin eigentlich eine leidenschaftliche Bäckerin und habe immer vieles ausprobiert, um Dinge in gesunden Varianten zu backen – kennst du ja auch. Ich habe immer wieder viel zusammen mit den Kids gebacken, vor allem natürlich zu Feiertagen. Aber auch oft Bananenkuchen usw. – das macht ihnen super Spaß.
Und auch beim Kochen ist es erstaunlich. Mein ältester Sohn (7?) kann ein komplettes Frühstück zubereiten. Von Rühreiern, über gebratenen Lachs, usw.
Auch Shakes sind keine Herausforderung. Sie wissen genau was da rein kommt und können es ganz genau erklären.
Sim: Last but not least ein spannendes und kontroverses Thema: Kinder und vegane Ernährung – was hältst du davon und ist da auch eine gesunde Weise möglich?
Steffi: Ich denke nicht das man die Grundsätze, die ich für eine gesunde Ernährung von Kindern erachte rein vegan erreichen kann.
Alleine den Grundsatz genug Protein zu liefern – das geht mit Hülsenfrüchten aufgrund des Volumens schon gar nicht. Dann muss man Anfangen übermäßig viel Proteinpulver, Aminosäuren und Supplements hinzuzufügen und auf Ersatzprodukte zurückzugreifen – die alles andere als natürlich sind und teilweise schreckliche Inhaltsstoffe haben, die nicht gesund sein können.
Also ist meine Antwort hier: leider, nein.
Wir sind auch grundsätzlich sehr offen mit unseren Kinder was wir gerade hier essen. Ich war da anfangs skeptisch, da ich befürchtet hatte, dass sie es dann nicht mehr essen möchten. Aber mein Mann war hier immer sehr offen und hat ihnen alles genau erklärt… im Urlaub: „Das ist jetzt so ein Fisch, den wir vorhin haben schwimmen gesehen„ und erklärt es ihnen ganz genau,… und das ist für die Kinder nichts unnatürliches.
Vielen Herzlichen Dank!
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